Jugendliche Suchtkranke

Dauer
Die Behandlungsdauer beträgt 6 bis 18 Monate. Eine intensive ambulante Weiterbetreuung im Anschluss an den stationären Aufenthalt ist unumgänglich.

Zielgruppe
Dieses Spezialkonzept ist gedacht für jugendliche Suchtkranke im Alter von 14 bis 18 Jahren und junge Erwachsene.


Behandlung/Rehabilitation
Die Schwerpunkte in der Behandlung/Rehabilitation stellt das Bio-psycho-soziale 4-Säulen-Behandlungsmodell dar. Im Vordergrund stehen die Förderung von Ressourcen und die Gewöhnung an ein abstinent zu führendes, geregeltes Arbeitsleben. Entscheidend ist neben der Förderung der Entwicklung die Verbesserung der Schul- und Ausbildungssituation (z. B. Nachholen des Hauptschul- bzw. Lehrabschlusses, Beginn von Aus- und Weiterbildungen während der stationären Therapie, Ablegen von externen Prüfungen etc.) begleitet von SozialarbeiterInnen und SozialpädagogInnen.

Rücksicht auf Lebenssituation
Bei jugendlichen Suchtkranken handelt es sich um eine besonders vulnerable Gruppe. Die Rücksichtnahme auf die spezifische Lebenssituation und die Bedürfnisse von jungen Menschen ist daher sehr wichtig und notwendig. Männliche Jugendliche werden in
der Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung sowie Sozialhilfeeinrichtung Waldheimat untergebracht, weibliche Jugendliche werden in der Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung sowie Sozialhilfeeinrichtung Binder betreut. Hier leben darüber hinaus junge Mütter mit deren Kindern.

Positive Erfahrungen
Die Zeit der Therapie ist geprägt und getragen vom gemeinsamen Zusammenleben und Lernen. Besonders jugendliche KlientInnen brauchen viele positive Beziehungserfahrungen. Entwicklungsmöglichkeiten sind für sie gegeben, wenn echte und tragfähige Beziehungen zu ihren TherapeutInnen und BetreuerInnen möglich sind. Das nimmt oft viel Zeit in Anspruch. Stabilität und Nähe, aber auch Distanz und Grenzen (Strukturen) sind Faktoren, die eine derartige Beziehung gestalten. Das erfordert therapeutische und pädagogische Kompetenz.

Aktive Freizeit, Sport, Kunst, Kreativität
Ein wichtiger Bestandteil dieses Spezialkonzepts ist die aktive Freizeitgestaltung. Spezielle Programme, im Besonderen die Abenteuer- und Erlebnispädagogik, zeigen große Wirkung. Es geht hier um das Lernen durch Erleben. Ein ausgewogenes Angebot von ausdauer- und erlebnisorientiertem Sport soll das Erleben von Selbstwert, Freude, Grenzen, Teamwork und Leistung ermöglichen. Auch die Nähe zur Natur und das Erleben von sich selbst in der Natur öffnet Jugendlichen oft einen völlig neuen Zugang zu sich selbst.

Ziele
Gewöhnung an ein abstinent oder substituiertes, ohne Beikonsum, zu führendes, geregeltes Arbeitsleben, gesicherte Wohnsituation, finanzielle Absicherung, Finden und Förderung von Ressourcen, Berufsfindung und -ausbildung stehen im Vordergrund.